Tech Girl: ‚Wir wollen Role Models sein’

Head of Marketing
Valtech

05. Juni 2019

Valtech Deutschland organisiert erfolgreiche ‚Tech Girl’- Events in Düsseldorf, die internationale Valtech-Initiative läuft inzwischen in insgesamt zwölf Ländern. Projektleiterin Inga Chaban und Lehrer Benjamin Schmitz erzählen, wie sie Mädchen im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren für Coding begeistern.

Inga, warum engagiert sich Valtech Deutschland in der Initiative ‚Tech Girl’?

Inga Chaban: Bereits bei der ersten Veranstaltung im Herbst haben wir gesehen, wie begeistert die Kids waren. Das ist auch in den anderen Ländern so, und deshalb wollen wir Tech Girl unbedingt fortsetzen. Wir finden es sehr wichtig, den Nachwuchs zu fördern, denn wir brauchen ja künftig auch immer mehr Leute, die programmieren können. Wir glauben daran, dass jeder sehr leicht coden lernen kann – und dass diese Fähigkeit völlig neue berufliche Chancen eröffnet.

Was zeigt Ihr den Mädchen genau?

Inga Chaban: Mit ‚Tech Girl’ wollen wir Mädchen vor allem zeigen, wie vielfältig digitale Technologien sein können und wie viel Spaß es macht, ein Spiel oder eine kleine Webseite selbst zum Laufen zu bringen. Uns ist es dabei wichtig, Role Models zu sein. Denn häufig kennen Mädchen keine Vorbilder aus dem technischen Bereich und wissen nicht, welche spannenden Möglichkeiten Programmieren bietet. Das wollen wir mit Tech Girl ändern.
Im Kurs machen die Mädchen eine Game-Entwicklung mit Scratch sowie eine kleine Website-Programmierung mit HTML / CSS. Alle Länder bieten diesen bewährten Durchlauf an.


Benjamin, warum ist das Marie Curie-Gymnasium Düsseldorf Partner bei Tech Girl?

Benjamin Schmitz: Wir wollen den Kindern möglichst frühzeitig eine Berufsorientierung bieten. Wenn das Ganze in der Digitalisierung erfolgen kann, finden wir das umso besser, weil der Bereich Digitalisierung immer wichtiger wird. Wir freuen uns sehr darüber, dass Valtech mit ‚Tech Girl’ wertvolles Wissen vermittelt und neue Perspektiven speziell für unsere Mädchen außerhalb der Schule schafft.


Wie war die Resonanz bislang an Eurer Schule?

Benjamin Schmitz: Die Nachfrage nach dem Angebot von Valtech, das ja außerhalb der normalen Schulzeit am Nachmittag stattfindet, hat unsere Erwartungen in jedem Durchgang bislang komplett übertroffen. Nach den zahlreichen Rückmeldungen für die Premiere im vergangenen Herbst hatte Valtech spontan einen weiteren Kurs-Termin organisiert. Am liebsten hätten auch dieses Mal alle Teilnehmerinnen des letzten Durchlaufs wieder mitgemacht, aber es hatten erst einmal die Mädchen Vorrang, die bislang nicht dabei sein konnten. Wir sind froh, dass eine längerfristige Zusammenarbeit geplant ist, damit alle eine Chance haben mitzumachen.

 

Fiel den Mädchen das Coding schwer?

Benjamin Schmitz: Die Kinder sind in der fünften und sechsten Klasse, also zwischen zehn und zwölf Jahren besonders neugierig und lernwillig. Viele haben zunächst etwas gezögert, aber dann gemerkt, wie viel Spaß das Programmieren macht, und dass es letztlich nicht so schwierig ist.

Inga Chaban: Es war wirklich in allen Durchgängen toll zu sehen, wie eifrig alle mitgemacht haben. Überall hörte man „hast Du das auch schon“, oder „guck mal“, oder „ich hab’s“. Einige waren sogar schneller und haben dann selbständig Sachen darüber hinaus gemacht, das hat uns besonders gefreut.


Inga, Frauen in der IT sind in Deutschland immer noch eine Ausnahme. Woran liegt das Deiner Meinung nach?

Inga Chaban: Das ist leider ein ungünstiger Kreislauf denke ich – wenn Mädchen in der Schule weniger mit Informatik zu tun haben und in ihrem Umfeld nicht so viele Frauen kennen, die in der IT arbeiten, wird das auch nicht ihr Berufswunsch. Umso wichtiger ist es zu zeigen, wie viel Freude und Abwechslung technische Berufe bringen können, und was konkret dahinter steckt.


Warum richtet sich ‚Tech Girl’ nur an Mädchen?

Inga Chaban: In vielen Köpfen gibt es immer noch das alte Denken „Computer sind was für Jungs“. Das wollen wir verändern und zunächst die Mädchen ansprechen. So ist auch das Programm von Valtech global ausgerichtet. Außerdem wollten wir die Aufmerksamkeit auf die Lücke lenken, die es bei der Anzahl zwischen Männern und Frauen in technischen Berufen immer noch gibt.


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