Was machst Du genau bei Valtech?
Ich bin UX Designerin, mein Fokus liegt auf einer Mischung aus User Research, Interviews, Konzept, Testing & UX Writing.

Was macht Dir in Deinem Job so richtig Spaß, was schätzt Du außerdem sehr?
Immer wieder Neues zu lernen und Einblicke in so viele verschiedene Branchen zu bekommen, gefällt mir sehr – denn durch die Nutzerinterviews lerne ich immer wieder neue Berufe und Menschen in allen Altersgruppen kennen. Auch der Austausch innerhalb der Teams, also mit Development, Design und Business macht Spaß, ebenso wie der internationale Kontakt innerhalb der Agentur und der Projekte.
Warum hast Du Dich für eine Digital-Beratung bzw. Digitalagentur entschieden?
Ursprünglich habe ich mich nie für einen Agenturmenschen gehalten. Auch der Gedanke, mal in einem Großraum-Büro zu arbeiten, hat mich ehrlich gesagt nicht wirklich gereizt. Im Studium habe ich dann aber zu UX & Interaction-Design gefunden und mich direkt wohlgefühlt. Damals war mir noch nicht so bewusst, dass ich schnell einen Grundbausatz an Tech-Wissen aufbauen würde. Die Arbeit in einem Digitalunternehmen hat sich daraus eigentlich ganz von allein ergeben.
Warum Tech, bzw. wo kommst Du mit Tech in Berührung?
Ich selbst war früher eher in Richtung Kunst und Sprachen orientiert, aber ich komme aus einer Familie mit viel Automobil-Industrie & „Techie“-Hintergrund – dieser Einfluss verschiedener Berufsgruppen machte sich dann immer stärker bemerkbar. In meinem Job tausche ich mich viel mit den Developer-Teams aus, etwa wenn es um die Umsetzbarkeit von Konzepten geht oder die Planung von Sprints und Projektverläufen. Mit meiner Arbeit bilde ich eine Art Schnittstelle zwischen Nutzern und Tech.
Wie hast Du zu Valtech gefunden?
Bei der „Diploma“ der FH Aachen (Ausstellung der Projekte von Absolventen) bin ich über mein Projekt mit einer ehemaligen Kollegin ins Gespräch gekommen. Sie hat mich direkt gefragt, ob ich mich bei der Valtech bewerben möchte. Auch mein Professor hat mir dann Valtech empfohlen, und jetzt bin bereits seit mehr als 2,5 Jahren dabei.
Was braucht man als Frau, um in der Branche zu bestehen? Was muss sich aus Deiner Sicht ändern?
Besonders als Berufseinsteigerin hat es mir häufig geholfen, mich an meinen Projekt-Leads zu orientieren. Es waren bisher immer starke Persönlichkeiten von denen ich mir viel abschauen konnte, vor allem wenn es um Themen mit Diskussionspotenzial ging. Frauen sind hier wichtige Vorbilder, deshalb sollte es mehr Frauen auch in Führungspositionen geben.
Ich glaube am schwierigsten wird es, wenn man das Gefühl hat, dass Kund*innen dich auf Grundlage deines Alters oder deines Geschlechts nicht respektieren und du dich regelrecht beweisen musst. Da braucht man einen festen Standpunkt und Leute im Team, die dir den Rücken stärken. Bei Valtech habe ich diesen Rückhalt zum Glück erlebt.
Welche besonderen Herausforderungen bringt die Corona-Zeit für Deinen Job mit sich?
Der klassische Agentur-Alltag fehlt mir schon sehr. Wenn man gemeinsam an einem Konzept arbeitet, sollte man sich schon mehrere Stunden zusammensetzen, damit Dinge nicht doppelt überarbeitet werden müssen. Das ist zwar auch digital möglich, aber virtuelle Sessions ersetzen den persönlichen Kontakt nicht und erreichen nicht immer den Fokus, den man erreichen kann, wenn man tatsächlich zusammensitzt. Zum Beispiel lässt sich die Körpersprache der Gegenüber auch besser ablesen, wenn man sich im „echten“ Leben trifft.
Auf welches Deiner Projekte bist du besonders stolz und warum?
Pauschal gesagt fast alle. Jedes Projekt bringt Erfolge, ob es jetzt kleine Erfolge für mich selbst, oder große, die für das Team und Valtech besonders wertvoll sind. Ich finde, da darf man sich dann auch mal selbst auf die Schulter klopfen. Zum Beispiel bei dem großen Projekt Lufthansa B2Bneo, wo ich so viel lernen und beitragen konnte. Zwischen ernsten Diskussionen und ausgiebigen PI Plannings gab es dann aber auch Diwali und Weihnachten, als Einblick in die verschiedenen Brauchtümer.
Aktuell arbeite ich auf einem Projekt für Swiss Re mit einer Münchener Kollegin, und das ist mein „erstes“ Projekt im weiblichen Zweiergespann. Hier sind wir für das Konzept, Ausgestaltung und Kundentermine verantwortlich. Es macht unfassbar viel Spaß und wir lernen sehr viel voneinander. Wir haben zwar noch einen UX/UI Lead mit im Team, dieser lässt uns aber sehr viel Freiraum, um „unser eigenes Ding“ zu machen.
Hast Du Wünsche für die Zukunft?
Besonders für Berufseinsteiger*innen sollte es mehr starke weibliche Vorbilder geben, aber da sind wir schon auf einem guten Weg aus meiner Sicht. Wichtig wäre mir auch, dass wir in User Stories und in Bezug auf Nutzergruppen genderneutral sprechen und schreiben. Da wir viel auf Englisch kommunizieren, könnte da die Änderung auch leichter fallen.